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Reisetipps

12 Anfängerfehler beim Reisen, die Geld & Nerven im Urlaub kosten

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Das Sprichwort erscheint so plump und lässt auf Kommando die Augen aller Angesprochenen rollen. Und doch ist wohl mehr als ein Fünkchen Wahrheit enthalten, auch wenn der Bezug zum Reisen Jahr für Jahr geringer wird. Heute im Diskurs: die häufigsten & peinlichsten Urlaubsfehler und wie du sie vermeidest.

Nur circa 15 Jahre ist es her, als Anfängerfehler beim Reisen aufgrund fehlenden Internets und nützlicher Apps wesentlich teurer bestraft wurden. Immer leichter kommt man durch die Welt und doch bleiben gewisse Stolpersteine bestehen.

Ich habe mir die Mühe gemacht und die üblichsten Anfängerfehler beim Reisen sowie Urlauben, die eine Menge Geld und noch mehr Nerven kosten können, zusammenzufassen. Du stehst vor Deiner ersten Reise in fernere Gebiete? Dann sollten Dir folgende 12 Fehler auf der Reise idealerweise nicht passieren:

1.) Reisefehler im Urlaub: Den vorgeschlagenen Euro-Kurs am Geldautomaten akzeptieren

Wir steigern uns langsam in potentielle Reisefehler von Anfängern hinein. Den ersten denkbaren und zugleich schmerzhaften Fehler machen wohl nur echte Reise-Greenhorns.

Wer am Bankautomaten die Geldkarte in Hoffnung auf Cash in den vorgegebenen Schlitz steckt, kann einen Klick teuer bezahlen. Nach der Eingabe der Pin und des gewünschten Auszahlungsbetrages wird an vielen Geldautomaten ein fester Wechselkurs vorgeschlagen. Jener gibt einen fixen Eurobetrag für den Währungstausch an, während anderenfalls die Abbuchung in der Fremdwährung Ungewissheit stiftet.

Der fiese Trick der Banken…

Ein wichtiger Tipp für Reise-Neulinge: akzeptiert niemals den festen Euro-Umrechnungskurs am Geldautomaten. Die angebotenen Kurse sind im Regelfall mehr als unverschämt. Bei einer Abhebung von circa 200 Euro für einen netten Wochenendausflug kannst du bis zu 50€ Umrechnungskosten in die Luft schießen.

Ich habe gedanklich schon mehrfach hinterfragt, warum solche Aufschläge nicht verboten werden. Auffällig: Bei Geldautomaten in typischen Touristengebieten sind nicht nur die teils verlangten Automatengebühren höher, auch die Euro-Umrechnungskurse fallen noch unverschämter aus.

2.) Jahres- und Regenzeiten bei der Reiseplanung missachten

Wenn auf der Nordhalbkugel Sommer ist, haben die Einwohner Südafrikas, Australiens oder Südamerikas Winter. Dieses Wissen liefert die Grundbildung aus der Schule und doch gibt es Kandidaten, die sich von vermeintlichen Flugschnäppchen blenden lassen und urplötzlich statt des gewünschten Traumwetters am Strand die – im schlimmsten Fall nicht einmal eingepackte – Jacke anziehen müssen.

Zugegeben, die falsche Jahreszeit bei der Suche nach perfekten Reisezielen außer Acht zu lassen, ist schon ein wirklich gravierender Reise-Anfängerfehler. Ein wenig mehr Verständnis liefert eine nicht beachtete Regenzeit, denn diese ist teilweise sogar abhängig von der anvisierten Region im Reiseland. Ein Klassiker dafür ist Thailand, wo das Klima im Norden und Süden des Landes deutlich voneinander abweicht.

Südostasien hat verschiedene Regenzeiten

Außerdem darf Südostasien keinesfalls über einen Kamm geschoren werden. Während in vielen Ecken Thailands beispielsweise der März ein Traummonat ist, kann man am Touri Hot-Spot Bali in gleichem Zeitraum bereits dick in die Regenzeit hineinkommen.

Und speziell in Südostasien kann man in gewissen Regionen die Uhr nach den sintflutartigen Regenfällen stellen. Eine detaillierte Reisevorbereitung ist somit nicht nur für Reiseneulinge Pflicht.

3.) Anfängerfehler: Den Steckdosenadapter vergessen

Zur Abwechslung ist Punkt 3 der typischen Anfängerfehler beim Reisen weniger gravierend, aber irgendwie dennoch reichlich ärgerlich. Ich habe inzwischen eine Vielzahl an Steckdosenadaptern in meinem Zimmer liegen, da dieser Punkt bis vor Jahren auf meinen Reise-Packlisten fehlte.

Die Adapter kosten nicht viel, doch nervt es gewaltig, immer wieder am Reiseziel neu Ausschau nach dem passenden Stechdosenschlüssel haben zu müssen, obwohl zu Hause die Wunderwaffe liegt, die gefühlt an jedem Eck der Welt frischen Saft aus der Dose ziehen würde.

4.) Online-Check-In vor dem Abflug vergessen

Es klingt nach einem Anfängerfehler vor dem Urlaub, der aus der tiefsten Vergangenheit stammt. Quasi aus Zeiten, in denen man nicht nur online den Check-In absolvieren musste, sondern entgegen jeglichen Nachhaltigkeitsprinzips zudem dazu verpflichtet war, ein kleines Stück Baum durch den Kopierer zu jagen, um das Flugticket physischer Natur zum Flughafen zu schleppen.

Ein Papierticket verlangt inzwischen quasi niemand mehr, doch einige der sogenannten Billigairlines verlangen noch bis heute einen Self-Check-In am eigenen Rechner oder Smartphone. Der Klassiker ist natürlich Ryanair & Wizzair, die sich den nachträglich durchgeführten Check-In teuer bezahlen lassen. Die Scheine muss man nicht ohne Sinn verbrennen.

5.) Keine Rückreisedokumente vorweisen können

Im Gegensatz zu den ersten Punkten der größten Anfängerfehler haben wohl selbst erfahrene Reisende hin und wieder keine Buchungen für die Rückreise griffbereit in der Hosentasche. Es gibt aber einige Länder auf der Welt, die nur dann zu entern sind, wenn bereits bei der Einreise ein Rückflugticket vorgewiesen werden kann. Den Klassiker bildet ein Urlaubsparadies: die Philippinen.

Und damit sei nach den Steckdosenadaptern ein zweites Mal Asche über mein Haupt geschüttet, denn diesen Anfängerfehler habe ich bei meiner Reise von Brunei auf die Philippinen begangen.

Wlan-Notlösung in Brunei

Bitter ist, dass im konservativen Brunei kein freies Wlan auf dem Hauptstadtairport zur Verfügung steht und entsprechend nicht im eigenen Mail-Postfach nach dem Rückflug gekramt werden konnte.

Als schon die Buchung eines Return-Fluges von den Philippinen zurück nach Brunei drohte, erbarmte sich ein Mitarbeiter der Airlines, die mich auf die Philippinen bringen sollte und gönnte uns den Wlan-Code für das Netzwerk der Fluggesellschaft mit den scherzhaft gemeinten Worten „25 dollars are ok for you, guys?“. Die Kohle wollte er nicht haben, ich habe aber aus einem zweifelsfrei vermeidbaren Reisefehler gelernt.

6.) Mehr Fotos & Instagram-Postings als Reiseerinnerungen

Anfängerfehler Nummer 6 wird Dich auf Deiner Reise keinen Cent kosten und doch wirst Du ihn bitter bereuen. Zugegeben, ich bin das perfekte Beispiel für jemanden, der am Ende der Tour eine vierstellige Anzahl an Bildern auf dem Smartphone hat (und da ist eine qualitativ hochwertige Kamera schon gar nicht so oft dabei), die im seltensten Fall noch öfter betrachtet werden.

Inzwischen kann ich mich erfolgreich dazu zwingen, die Kamera aus der Hand zu legen und die Eindrücke viel tiefer als auf einer SD-Karte abzuspeichern. Tu Dir den Gefallen und verzichte auf den großen Berg an Fotos, zugunsten von tieferen Herzenserinnerungen.

7.) Visum zu spät beantragen oder Reiseimpfungen vergessen

Reiseaffine Deutsche haben einen riesigen Vorteil – ihren Reisepass. Nur wenige Ausweisdokumente haben einen größeren Wert. Spitzenreiter im weltweiten Ranking ist aktuell der Reisepass der Einwohner der Vereinigten Arabischen Emirate.

Doch selbst als Deutscher kommt man um manch im Vorfeld beantragtes Visum nicht herum. In einem anderen Artikel habe ich recherchiert, in welchen Ländern Deutsche ein Visum im Vorfeld beantragen müssen. Betroffen sind in erster Linie Reisen in afrikanische und exotische asiatische Länder.

Express-Visa oder Botschaftsbesuch

Nicht immer ist die Beantragung eines Express-Visas möglich und zudem lassen sich die Botschaften / Konsulate in Berlin oder Frankfurt die beschleunigte Bearbeitung fürstlich bezahlen.

Ein ähnlicher Brennpunkt können ausstehende Impfungen sein. Besonders gern an der Grenze kontrolliert wird die nur einmal im Leben notwendige Gelbfieberimpfung bei der Einreise aus Gelbfiebergebieten. Dafür reicht beispielsweise eine Grenzübertritt zwischen Staaten wie Brasilien, Argentinien oder Paraguay.

8.) Anfängerfehler beim Reisen: Dollarreserven nicht im Geldbeutel haben

Mit wenigen Ausnahmen ist es wohl kein echter Reise-Anfängerfehler, die US-Dollar-Reserven nicht im Geldbeutel zu haben. Dann nennen wir es zumindest einen heißen Tipp, wenngleich es Staaten gibt, in denen das Visum über Jahre ausschließlich in US-Dollar bezahlt werden kann. Sofern es keine neuen Richtlinien gibt, trifft dies beispielsweise in Kambodscha zu.

Doch selbst wenn Dollar nicht zwingend von Nöten sind, ist die Weltwährung – noch? – unfassbar gern gesehen. Länder mit wenig stabilen Währungen wie Argentinien werden Dir die US-Dollar aus den Händen reißen. Bei den Gauchos hat sich sogar der Begriff des „Blue Dollars“ etabliert, der für illegal erworbene Dollarnoten auf dem Schwarzmarkt steht. Bereits seit über einem Jahrzehnt zahlen Händler im Tausch gegen US-Dollar mehr argentinische Pesos, als es der offizielle Marktkurs verlangt.

9.) Geld an der Wechselstube am Airport mit Comission tauschen

Wie bereits der erste Anfängerfehler in dieser Auflistung ist der Tausch an der Airport-Wechselstube ein zweifelsfrei vermeidbarer Reise-Fauxpas. Wenn Dein Reiseziel so touristisch ist, dass Wechselstuben wie Pilze aus dem Boden schießen, dann findest Du einen Geldwechsler, der zu passablen Kurs und ohne Comission wechselt.

Die Gebühr neben dem Wechselkurs schlagen nur Händler drauf, die logistisch perfekt platziert sind, um Reiseanfänger bluten zu lassen. Der eigentliche Gewinn für den Geldwechsel wird schließlich über den Wechselkurs generiert, der sich unterhalb des Marktdurchschnitts bewegt.

Grundsätzlich ist der Tausch der eigenen Währung in fremde Divisen keineswegs zu verteufeln. Immerhin wird die Gefahr vor ausgelesenen ATM-Automaten gebannt und die Kurse sind vielerorts nicht schlechter als am Bankautomaten.

10.) Anfängerfehler im Urlaub: Übertriebene Sparpläne

Wer mich schon länger kennt, als es Globushopper gibt, der wird kaum glauben, dass der Sparfuchs höchstpersönlich dazu aufruft, es mit der Schnäppchenjagd nicht zu übertreiben. Stimmt auch nicht ganz, denn Rabattaktionen bleiben natürlich die Freude des kleinen Mannes, doch kann man wie in so vielen Fällen auch auf der falschen Seite vom Pferd fallen.

Im letzten Jahrzehnt habe ich auf einige Dinge auf Reisen verzichtet, die ich heute bereue. Glücklicherweise keine gravierenden Dinge und dennoch dürfen übertriebene Sparpläne in der Schublade Anfängerfehler beim Reisen geschoben werden.

Wenn der Sparzwang die Reiselust auffrisst…

Ein Freund – nein, ich war es wirklich nicht selbst – begann seine Weltreise vor einigen Jahren mit wirklich saftigen Einschränkungen, sodass selbst ein zweites Abendessen in Südostasien die Excelzelle mit dem Reisebudget für den jeweiligen Tag rot zu färben drohte.

Halte davon lieber Abstand, denn die Freude am Reisen geht sonst schneller als geliebt verloren.

11.) Trickbetrügern auf den Leim gehen

Zum Abschluss wird es peinlich, ehrlich. Gut fühle ich mich nicht damit, dass ich einer vermeintlich einfachen Trickbetrügerbande einst 2010 in Madrid auf den Leim ging. Mehr oder weniger zufällig war ich mit einem Kumpel rund um das Champions League-Finale 2010 zwischen Bayern München und Inter Mailand in der Stadt. Während mir die Schwarzmarktpreise um 400€ viel zu hoch erschienen, wollte mein Reisebegleiter sich die 90 Minuten gönnen.

Da ich aber nur eine Kreditkarte mit kostenfreier Abhebung im Ausland besaß, hob ich das Geld ab, welches er mir später zurückzahlen wollte. Dazu kam es jedoch nicht, da wir noch vor der Ticketübergabe mit einem der peinlichsten Tricks mehr als nur verarscht wurden.

Die „Rosenfrauen“ in Madrid

Die berühmten Rosenfrauen waren es, die einem ein paar Blümchen für einen Obolus schenken wollen und dann unfassbar unauffällig im Geldbeutel des Opfers auf das Kleingeld zeigen, um zu signalisieren, wie wenig der Strauß kostet, während das Scheinfach ausgeräumt wird. Währenddessen bekommt man eine nette Geschichte aufgetischt. Abenteuerlich ist, dass ich die Rosen gar nicht erwarb, aber offensichtlich dennoch das Portmonee zückte. Ende der Geschichte war ein schmerzhaftes Lehrgeld.

Bei der dort demonstrierten Naivität fragt man sich schon, wie man später in Nairobi (selbst die Einheimischen nennen die Stadt Nairobbery (robbery = Raub) sein Hab und Gut beisammenhalten soll. Aber so ist es eben mit den typischen Anfängerfehlern beim Reisen.

12.) Fail von Reiseneulingen: Die Zeitumstellung vergessen

Schon knapp über 60 Minuten Flugzeit genügen Deutschen, um die eigene Zeitzone zu verlassen. Klingt entspannt, zumal sich die aktuelle Uhrzeit im Smartphone heutzutage sowieso automatisch ändert.

Und doch rutscht mir selbst nach vielen Reisejahren noch manch Denkfehler in die Planung rein. Hier noch schnell die Anstoßzeit des geplanten Fußballspiels gecheckt und nebenbei den passenden Bus gebucht… und urplötzlich war das Fußballmatch nach deutschen Zeiten angegeben, der Bus fährt aber nach lokaler Zeit ab. Der Anfängerfehler der gedanklich ausgeblendeten (oder doppelt eingerechneten) Zeitverschiebung während der Reiseplanung ist ein Klassiker.

Sommerzeitprobleme in Chile

In die Kategorie der Anfängerfehler fällt nachfolgende Geschichte wohl nicht, doch auch das kann passieren. Vor einigen Jahren unternahm ich eine Rundreise mit Ausgangs- und Zielort Santiago de Chile.

Zwischenzeitlich wurde in Bolivien und Peru die Zeitzone gewechselt, doch nach der Rückkehr auf dem Airport in Santigo de Chile glaubte ich noch ein Stündchen mehr Zeit zu haben, während der Chilene inzwischen in die Sommerzeit gewechselt war.

Das Ende vom Lied war, dass ich auch nach dem „Last Call“ des geplanten Rückfluges nach Europa seelenruhig drei Gates weiter auf dem Smartphone herumtippte. Als ich glücklicherweise verfrüht zum korrekten Gate spazierte, wurde ich schon hektisch gefragt, ob ich der noch vermisste Passagier sei. Glück im Unglück – das hätte teuer werden können. Peinlich berührt und fertig mit den Nerven stieg ich Glückspilz doch noch in den Flieger. Punktlandung!

Dein peinlichster Anfängerfehler beim Reisen?

Einen nicht zu geringen Prozentsatz der hier erwähnten potentiellen Anfängerfehler habe ich, wie Du erfahren durftest, selbst gemacht. Nun bist Du an der Reihe! Erzähle mir doch über die Kommentarfunktion weiter unten von Deinem peinlichsten Fauxpas in der Fremde.

Wenn alles glatt läuft…

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